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14) Von der Stadtrundfahrt zum Sattelwechsel: Quad vs. Islandpferd

  • Autorenbild: O Peregrino
    O Peregrino
  • 5. Mai 2024
  • 6 Min. Lesezeit

Berliner Mauer: Die Berliner Mauer, die von 1961 bis 1989 Ost- und Westberlin trennte, war ein bedeutendes Symbol des Kalten Krieges. Ihr Fall im Jahr 1989 markierte den Anfang vom Ende des Kalten Krieges und führte zur deutschen Wiedervereinigung.


Die Hansestadt Stade, ein Juwel in Niedersachsen, flüstert auf gepflasterten Straßen und unter Giebeldächern Geschichten aus ihrer geschichtsträchtigen Vergangenheit. Mit Wurzeln, die bis ins 9. Jahrhundert zurückreichen, hat diese Stadt das Auf und Ab der Geschichte erlebt, von ihrer Zeit als geschäftiges Handelszentrum der Hanse bis zu ihrer heutigen ruhigen Eleganz. Ihr Hafen, einst erfüllt vom Lärm der Handelsschiffe, spiegelt heute gelassen den Himmel wider und ist gesäumt von charmanten Fachwerkhäusern, die wie Wächter der Zeit stehen.


Jürgen, sein Sohn Huayna und das Paar Maika und Klaus wanderten durch dieses bezaubernde Tableau, ihre Schritte hallten an die Schritte vergangener Jahrhunderte heran. Während sie an den ruhigen Kanälen entlangschlenderten, tauchte das goldene Licht der untergehenden Sonne die Stadt in einen warmen, ätherischen Glanz. Der Duft blühender Blumen aus den Gärten vermischte sich mit dem salzigen Geruch der Elbe und schuf eine Symphonie der Sinne, die sich fast magisch anfühlte.


Sie befanden sich im Herzen der Altstadt, wo sich die Kirche St. Cosmae et Damiani majestätisch erhob und deren Turm bis in den Himmel ragte. Die alten Steine ​​der Kirche schienen von den Gebeten und Hoffnungen von Generationen zu summen. Jürgen, der eine sanfte Hand auf Huaynas Schulter legte, erzählte Geschichten aus der Vergangenheit der Stadt, seine Stimme war voller Ehrfurcht und Staunen. Huaynas Augen funkelten vor Neugier und saugten jedes Wort auf, als wären es kostbare Edelsteine.


Maika und Klaus gingen Hand in Hand, ihre Finger verschränkt, während sie die bezaubernden Gassen erkundeten. Die Luft war erfüllt von der Melodie des Lachens und dem leisen Murmeln des Wassers, das durch die Kanäle floss. Sie machten in einem malerischen Café Halt, dessen Fassade mit leuchtenden Blumen geschmückt war, und teilten einen Moment stiller Intimität bei einer Tasse voll aromatischen Kaffees. Die Welt draußen schien innezuhalten und erlaubte ihnen, unberührt von der Zeit in ihrer Liebe zu schwelgen.


Als die Dämmerung hereinbrach, erwachten die Laternen der Stadt zum Leben und tauchten die Straßen in einen sanften, goldenen Schein. Die Gruppe machte sich auf den Weg zum Hafen, wo die Spiegelbilder der beleuchteten Gebäude wie ein schimmernder Wandteppich auf der Wasseroberfläche tanzten. Sie standen zusammen, umarmt von der zeitlosen Schönheit der Stadt, und fühlten eine tiefe Verbindung nicht nur zueinander, sondern auch zur Seele von Stade selbst.


In dieser alten Stadt, in der sich Geschichte und Romantik miteinander verflechten, fanden sich Jürgen, Huayna, Maika und Klaus in einen Moment versunken, der sich sowohl ewig als auch vergänglich anfühlte. Stade hatte ihnen sein Herz geöffnet, und im Gegenzug ließen sie ein Stück ihres Herzens zurück, das für immer in das Gefüge dieser hanseatischen Oase eingraviert war.


Auf einem Islandpferd zu reiten ist wie eine zeitlose, ätherische Romanze mit der Natur selbst. Wenn Du auf das robuste und doch anmutige Geschöpf steigst, spürst Du sofort eine Verbindung, als hätte dieses edle Ross seit Ewigkeiten auf Dich gewartet. In dem Moment, in dem ihr Eure ersten Schritte zusammen machst, verwandelt sich die Welt um Dich herum. Der rhythmische Takt des Tölts des Pferdes, dieser einzigartigen, geschmeidigen Gangart, fühlt sich wie ein Tanz an, ein Walzer, der Dich mühelos über die raue isländische Landschaft tragen könnte..

Der Wind flüstert Dir süße Nichtigkeiten ins Ohr und trägt den Duft von Wildblumen und den salzigen Geruch des fernen Meeres mit sich. Dein Pferd mit seiner wallenden Mähne und den hellen, intelligenten Augen scheint Deine Gedanken zu verstehen und reagiert auf Deine kleinste Berührung. Während Du reitest, wirst Du von der Majestät der Natur umhüllt – es scheint, als seist Du nach Island zurückgekehrt, mit seinen hoch aufragenden Wasserfällen, die uralte Klippen hinabstürzen, sanften grünen Hügeln, auf denen Schafe grasen, und dem endlosen Horizont, wo der Himmel das Meer in einer zärtlichen Umarmung berührt.


Jeder Schritt bringt ein neues Gefühl von Freiheit und Hochgefühl, ein Gefühl von Leben in seiner reinsten Form. Die Verbindung zwischen Dir und dem Islandpferd wird mit jedem Augenblick tiefer, ein stilles, unausgesprochenes Verständnis, dass Du Teil von etwas Größerem, etwas Zeitlosem bist. Gemeinsam wirst Du und Dein Ross eins mit dem Land und teilst eine Liebe, die über Worte hinausgeht, eine Romantik, die in das Gewebe von Erde und Himmel geschrieben ist.


Der 29-jährige Huayna war voller Vorfreude, als er zum ersten Mal auf dem Quad saß. Das zerklüftete Gelände erstreckte sich vor ihm wie ein unerforschter Pfad und rief den wilden Geist in ihm hervor. Der Motor erwachte unter ihm zum Leben, seine Vibrationen strömten durch seinen Körper wie ein kräftiger Herzschlag, der sich mit seinem eigenen synchronisierte. Als er Gas gab, verschwamm die Welt um ihn herum, der Wind küsste sein Gesicht mit einer wilden Zärtlichkeit, die ihm Schauer über den Rücken jagte.


Das Quad preschte vorwärts, jede Unebenheit auf dem Weg war ein aufregender Ruck, der ihn näher an den Rand des Unbekannten brachte. Die Sonne stand tief am Horizont und warf lange Schatten über die Landschaft, die alles in Gold- und Bernsteintöne tauchten. Mit jeder Kurve und Wendung fühlte Huayna eine tiefe Verbindung zur Erde unter ihm, als würde er mit der Seele des Landes tanzen.


Sein Herz raste nicht nur wegen des Nervenkitzels der Geschwindigkeit, sondern auch wegen der schieren Freiheit, die ihn umgab. Der Duft von Kiefern und frischer Erde füllte seine Lungen und vermischte sich mit dem scharfen Geruch des Abenteuers. In diesem Moment war Huayna lebendiger als je zuvor, sein Geist schwebte mit dem Quad, als es durch die Wildnis raste und ihn einem Horizont voller endloser Möglichkeiten entgegentrug.

Drei einzelne Geschichten, zusammengesetzt wie ein buntes Kinderpuzzle, ergeben ein übersichtliches Bild. Das traurige Ende unserer Reise in den Norden. Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei – eine fast poetische deutsche Redewendung. In jedem Ende liegt ein neuer Anfang und hinter jedem Anfang wartet ein neues Abenteuer…


Bevor wir aber losfahren, wollen wir noch eine Hollywood-Szene drehen: Klaus reitet auf seinem stolzen reinrassigen Islandhengst. Dazu gehen wir auf die Reitbahn, Huayna dirigiert das mittlerweile wohlgezähmte Quad und Jürgen das Smartphone, Maika, die eingefleischte Kamerafrau, bedient das zweite Smartphone und den Erste-Hilfe-Kasten. Nicht für Klaus, der ein selbstbewusster Reiter ist, sondern für die beiden Möchtegern-Filmer, die aus Brasilien kommen…


Halt!!! Doch der neue Tag, der aus seinem leichten Schlummer erwachte, brachte etwas Unerwartetes und Überraschendes mit sich: eine stille Herausforderung, bei der geografische Gewissenskonflikte die Situation noch etwas verwirrender machten, als sie ohnehin schon war. Hashtag Zecke; Hashtag Huaynas Arm; Klaus (morge), der aus Süddeutschland stammt, versuchte nun mit aller Geduld und einer spitzen Nadel eine norddeutsche Zecke (moin!) aus einem brasilianischen Arm (bom dia) zu pulen. Nach Minuten, die wie im Flug vergangen waren – es hätten Stunden sein können – blieb die Zecke trotz Klaus‘ unendlicher Geduld und Huaynas stoischer Tapferkeit, obwohl bereits etwas zerstückelt, fest am Ball, oder besser gesagt im köstlichen Oberarm, haften. Zum Glück für alle, außer der Zecke, kam Maika, eine Fachapothekerin, mit einer zeckentötenden Salbe. Nachdem wir Huayna überzeugt hatten, die wohlriechende Salbe nicht auf sein Leinsamenbrot, sondern auf seinen Arm, direkt über die Zecke, zu schmieren, war der Fall erstmal abgeschlossen und nun ging es endlich ab nach Stade…


Sehen wir uns das Video hier im Vollbildmodus an!


Ein kurzer Rückblick aus Artikel 11: „Bevor wir die achtstündige Autofahrt von 800 km in den Norden antreten, wollen wir über ein vereinfachtes Klischeebild der Deutschen sprechen, das sehr verbreitet ist: Lederhosen, Sauerkraut und Oktoberfest. Alles falsch? Überhaupt nicht – schon gut, aber nur in Bayern. Der Rest Deutschlands ist anders, teilweise ganz anders. Deshalb fahren wir in den Norden, wo die Menschen in Baumhäusern wohnen, Schweineohren und Schuhsohlen essen und Islandpferde reiten.“


Als treuer, gebildeter und begeisterter Leser unseres faszinierenden Blogs hast Du nun die Grundlagen über Baumhäuser und Islandpferde gelernt. Die Schweineohren und Schuhsohlen werden wir nur kurz ansprechen.


Schweineohren – auch Elefantenohren genannt – sind ein kleines süßes Gebäck aus Blätterteig. In Frankreich kennt man das beliebte Teegebäck auch unter dem Namen Palmiers oder Cœurs de France. Woher der Name Schweineohr kommt, ist nicht eindeutig geklärt. Man geht davon aus, dass die Form des Gebäcks an die Ohrmuschel von Schweinen erinnert.


Schuhsohlengebäck ist ein fast vergessener Klassiker. Mit knusprigem Blätterteig und einer Kaffeecremefüllung sind sie einfach unwiderstehlich! Früher gab es dieses leckere kleine Gebäck in vielen Bäckereien: Schuhsohlen, das sind zwei lang ausgerollte Teigstücke mit viel Zucker und innen mit einer herrlichen Creme gefüllt. Leider findet man sie heutzutage nur noch selten, vielleicht weil sie nicht gerade als Schlankmacher gelten.

Publiziert: 15/04/2025

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