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Eine halbtägige Reise in das verspielte Herz Ravensburgs

  • Autorenbild: O Peregrino
    O Peregrino
  • 10. März
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 7. Mai

Der Wetterbericht versprach erneut einen seltenen klaren Himmel – nur einen halben Tag, aber genug, um den alten Reisegeist zu wecken. Eines Nachmittags bestiegen Jürgen und Huayna also erneut den Zug, diesmal Richtung Ravensburg, einer nur 17 Kilometer entfernten Stadt. Die Fahrt war kurz und bequem, weniger als fünfzehn Minuten, und führte durch die grüne Landschaft Oberschwabens.



In Ravensburg angekommen, durchquerten sie das Untertor und befanden sich plötzlich in einer anderen Zeit. Die Altstadt umgab sie mit ihrem mittelalterlichen Charme – enge Gassen, hohe Tore und stattliche Stadttürme, die alle Geschichten von Kaufleuten, Zünften und Reisenden aus vergangenen Jahrhunderten erzählten. Hier herrschte ein Gefühl von alter Bedeutung, eine Stadt, die einst geschäftig und stolz auf ihr Erbe war.



Doch Ravensburg ist heute weltweit aus einem anderen Grund bekannt – einem spielerischen. Die Stadt ist der Geburtsort der Ravensburger AG, des renommierten Spiele- und Buchverlags. Neugierig und mit kindlicher Begeisterung stöberten Jürgen und Huayna durch einen der farbenfrohen Läden des Unternehmens. Ihre Augen strahlten vor der gleichen Freude, die Spiele seit Generationen schenken.


Es war, als würden sie eine kleine Welt voller Wunder betreten – Puzzles, Bücher, Spiele – jedes davon eine Tür zu Fantasie, Lachen und Geschichten.



Mehr oder weniger ziellos und glücklich schlenderten sie weiter durch die gepflasterten Straßen und stießen schließlich auf die Pfarrkirche St. Jodok. Wie es ihre stille Tradition in jeder alten Kirche war, betraten sie sie ehrfürchtig, mit in den Nacken gelegten Köpfen und leicht geöffnetem Mund vor Staunen. Die große, kunstvolle Orgel erhob sich hoch über ihnen wie ein großes, im Dachstuhl festgefrorenes Holzschiff, und die sakralen Kunstwerke zeugten von Glauben und Hingabe, die lange vor ihrer Zeit entstanden waren.



Ein halber Tag war natürlich viel zu kurz, um Ravensburg wirklich kennenzulernen. Aber er reichte, um ein paar wertvolle Eindrücke zu sammeln, den Puls der Altstadt unter den Füßen zu spüren und ein wenig von ihrem Geist mit nach Hause zu nehmen.


Und wieder einmal dankten sie still für ein paar seltene Sonnenstunden – ein kleines, strahlendes Geschenk in einem verregneten Frühling.


Publiziert: 07/05/2025

 
 
 

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